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Einleitung
Liebe Freunde,
auf dieser
Homepage werdet Ihr eine Auswahl meiner Bilder und Gedichte vorfinden – in einem
Versuch des Reflektierens und des Vorantreibens in Bezug auf die Dinge, die wir
hinter uns gelassen haben und die uns stets begleiten, unsere Wurzeln.
Meine künstlerische Tätigkeit zielt weder auf die Gründung einer neuen Schule um
mich herum noch darauf neue künstlerische Maßstäbe im Bereich der Literatur und
Malerei zu setzen.
Sie, also das künstlerische Schaffen, ist mir ein inneres Bedürfnis. Ich arbeite
mit den Farben und den übrigen Materialien auf eine Weise, die mich am besten
ausdrückt. Dabei entsteht eine Verbindung von Farben, unterschiedlicher
Techniken und unterschiedlicher Epochen, die in ihrer Verschiedenheit symbolisch
miteinander verbunden werden.
Indem an jeder einzelnen Lebensphase der Immigranten teilnahm, wurde mir ihr
Schmerz vermittelt, ihre Freude und Trauer, im gemeinschaftlichen sowie im
Familienleben.
Selbst ein Immigrant, habe ich in einer gleichermaßen alten und neuen, fremden
und hiesigen Welt gelebt. In diesem Umfeld entstand mein künstlerisches
Schaffen, das das Fremde und Andersartige thematisiert, und das in seiner
Gesamtheit schon fast symbolisch ist. Es steht für Symbole, die sich auf unsere
Geschichte, unsere Religion, unsere Tradition, die unsere Wurzeln darstellen,
bezieht. – All dies natürlich in Miniaturform.
Wurzeln,
die künstlerisch Motive von der Antike, Byzanz und dem modernen Griechentum
verbinden, wozu auch das Griechentum der Diaspora gehört, aus dem diese Bilder
geboren wurden. Sie haben auch zu tun mit dem gemeinsamen Schmerz, der Sehnsucht
nach der Heimat, einer Heimat, die der Ausgewanderte in sich trägt mit all den
griechischen Erfahrungen, Bräuchen, den Werten des Lebens, seinen Qualen und
Freuden und ebenso auch mit den Problemen, die in der Fremde entstanden sind,
Probleme der Sprachschwierigkeiten, der Identität, der Rückkehr in die Heimat -
ja oder nein - (und nicht nur dies).
Eine Heimat, die der Verstand weit entfernt weiß, die in seinem Herzen aber
lebendig ist.
Die Griechen
und die Fremde sind zwei gleichbedeutende Begriffe; aus ihnen erwächst die
Sehnsucht nach der Heimat.
Wenn dies aber etwas sehr Intensives ist, wenn diese Intensität erlebt wird,
dann wird der Gedanke zur Sprache, das Wort erreicht einen tief im Inneren und
wird kraftvoller. Wenn du in der Fremde lebst, fern von deinen geliebten
Menschen, fern von der vertrauten Umgebung mit ihren Geräuschen, ihrem Licht,
wovon du unzählige Male geträumt hast, in Wachträumen gewollt oder auch
ungewollt, dann ist die Sehnsucht ungeheuer groß, du rufst dir das Vergangene
wach und der Schmerz ist tief, der Wunsch nach Rückkehr unerträglich.
Das Gefühl der Nostalgie, des Trennungsschmerzes und des Verlangens nach
Rückkehr durchzieht die Jahrhunderte griechischer Migrations-Geschichte und
drückt sich in allen Künsten und auf allen Ebenen der Literatur aus.
Die Kunst ist
ein bedeutender Faktor in einer Gesellschaft und trägt zu ihrer geistigen
Entwicklung ebenso bei wie zu ihrem harmonischen Gleichgewicht. Die Kunst als
Arche der Erinnerungen eines Volkes ist das Gegenmittel gegen Zeit und Verfall;
sie spricht eine klarere Sprache als jede internationale Sprache.
So haben auch die Bilder ihr eigenes Wesen, auch sie sprechen ihre eigene
Sprache. Ebenso, wie sich eine Ikone dem Gläubigen mit ihrer einfachen und
klaren Gestaltung offenbart, damit er das Unfassbare mit dem Gefühl begreift
durch andächtige Berührung, genau so sind auch diese Bilder hier „Ikonen“
unserer Heimat.
Sie führen uns hin zu ihr, obwohl wir sie nicht sehen, sie nicht hören und nicht
in ihr leben;
Aber dennoch spüren wir sie, die Heimat, in uns als lebendige Erinnerung.
Heute
befinden wir uns in einer Übergangsphase, in der sich Inhalt und Substanz des
Begriffs – sowohl in Griechenland als auch im Ausland – ändern. Die Identität
und die Kultur eines Volkes verbleiben dabei nicht unverändert, sondern
unterliegen einer Dynamik, die sie verändert.
Deshalb und wenn man berücksichtigt, dass der kulturell Schwache vom kulturell
Stärkeren assimiliert wird, sollten wir dies nicht zulassen. Es ist
erforderlich, dass wir nicht untätig verharren;
dass an unseren Wurzeln festgehalten wird und sie gleichzeitig vor allem durch
die Jüngeren bereichert werden; dass wir so viel wie möglich von unserer
Geschichte, unsere Tradition, unserem Glauben und unserer Sprache bewahren,
indem wir sie mit dem Anderen und Neuen bereichern. Andernfalls laufen wir
Gefahr, unsere Seele zu verlieren.
Wenn wir die
Realität der hiesigen Gesellschaft betrachten, sehen wir, ob wir wollen oder
nicht, dass wir den selben gesellschaftlichen Reizen und Herausforderungen
unterliegen und dass wir im Grunde kulturelle Gemeinsamkeiten teilen mit den
Deutschen wie den anderen Völkern, die in diesem Land zusammen leben. Infolge
dessen sollten wir anstelle der Unterschiede die Gemeinsamkeiten hervorheben.
Trotzdem muss von allen auch die Verschiedenheit wahrgenommen werden, damit es
gegenseitiges Verständnis geben kann. Wir müssen einer von des anderen Kultur
lernen, um eine bessere Annäherung zu erreichen.
Mit dem
Besonderen, das jeder Einzelne in sich trägt und auch unter Berücksichtigung der
Multikultur Deutschlands sowie angesichts der Erweiterung der Europäischen Union
sollten wir uns von der monokulturellen Enge befreien und die Bedeutung der
kulturellen Vielfalt erkennen.
Gehen wir
gemeinsam voran,
um ein wenig weiterzukommen!
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